CDU Samtgemeindeverband Schwaförden

Axel Knoerig initiiert Austausch mit Experten und Unternehmern über wirtschaftliche Folgen der US-Wahl

Die wirtschaftlichen Folgen der US-Präsidentschaftswahl standen im Mittelpunkt einer hybriden Fachveranstaltung des heimischen Bundestagsabgeordneten und CDU-Kreisvorsitzenden Axel Knoerig, die am Montagabend in den Räumlichkeiten der VideoArt GmbH in Bassum mit digital zugeschalteten Teilnehmern stattgefunden hat.

Bildunterschrift Foto I: Axel Knoerig (r.) dankt Thomas Roess für seinen Impuls.Bildunterschrift Foto I: Axel Knoerig (r.) dankt Thomas Roess für seinen Impuls.

Volkswirtschaftler Prof. Dr. Gerald Mann (FOM Hochschule München) beleuchtete aus dem wissenschaftlichen Blickwinkel mögliche Auswirkungen auf Handelsbeziehungen. Thomas Roess (Roess Nature Group) wiederum erklärte den rund 25 Teilnehmerinnen und Teilnehmern, welchen Einfluss die Politik von Donald Trump auf die Unternehmensstrategien mittelständischer Firmen nimmt.

 

In seiner Begrüßung betonte Knoerig die Bedeutung der transatlantischen Handelsbeziehungen für die mittelständisch geprägte Wirtschaft im Wahlkreis Diepholz/Nienburg I. „Gerade für unsere exportorientierten Unternehmen ist es entscheidend, frühzeitig auf mögliche Veränderungen vorbereitet zu sein“, so der CDU-Politiker.

 

Prof. Dr. Mann gab in seinem Impulsvortrag einen historischen Überblick zur US-Handelspolitik und zeigte auf, dass Zölle in den vergangenen Jahrzehnten weltweit rückläufig waren. „Vor 2017, also der ersten Amtszeit Trumps, betrugen die Zolleinnahmen der USA nur etwa ein Prozent des Gesamtimports, lediglich fünf Prozent der Waren wurden verzollt“, erklärte Mann. Mit der erneuten Präsidentschaft von Donald Trump sei jedoch eine protektionistische Wende eingetreten, die zu handelspolitischen Spannungen und Unsicherheiten geführt habe.

 

Die Neuausrichtung der US-Wirtschaftspolitik würden unter anderem das Ziel verfolgen, Produktion und Arbeitsplätze zurück in die Vereinigten Staaten zu holen. „Die Idee, durch Zölle verlorene Jobs zurückzugewinnen, ist jedoch umstritten, denn rund 70 Prozent der Arbeitsplätze sind durch technische Innovation und nicht durch Handelspolitik verloren gegangen“, erläuterte Mann. Dennoch könnten höhere Zölle deutsche Unternehmen dazu zwingen, Produktionsstandorte in die USA zu verlagern.

 

Roess brachte als Unternehmer daraufhin die praktische Perspektive ein: Sein Familienunternehmen mit 80-prozentiger Exportquote im Bereich Maschinenbau sei ganz besonders auf stabile Rahmenbedingungen angewiesen. „Wir betrachten es mit Sorge, dass Mittelständler gegenüber großen Industriekonzernen benachteiligt werden könnten. Ein Umzug von Produktionsstätten ist für uns nicht realistisch“, gab der Geschäftsmann aus Twistringen zu verstehen.

 

Die Diskussion beleuchtete auch geopolitische Aspekte: Die Abhängigkeit Europas von den USA im Sicherheitsbereich schränke die wirtschaftspolitische Handlungsfähigkeit der EU ein. „Wenn die EU auf US-Strafzölle mit Gegenzöllen reagiert, müsste sie dies auch auf andere Länder ausweiten – das wäre wirtschaftlich riskant“, gab Mann zu bedenken. Zudem könnten die USA einen Handelskrieg aufgrund ihrer geringeren Exportabhängigkeit (11 Prozent des BIP) besser verkraften als die EU (24 Prozent).

 

Zum Abschluss wurde die Rolle Deutschlands und Europas in einer sich wandelnden Weltordnung diskutiert. Volkswirtschaftler Mann forderte eine stärkere geopolitische Eigenständigkeit der EU: „Wir müssen erwachsener werden, klare Positionen vertreten, als Verhandlungspartner ernst genommen werden – vor allem muss die Europäische Union sicherheitspolitisch raus aus dem Schlafwagen.“ Gleichzeitig sei es notwendig, sich auf Kernthemen wie Innovation und Wettbewerbsfähigkeit zu konzentrieren, um international bestehen zu können.