CDU Samtgemeindeverband Schwaförden

„Einen Nerv getroffen“ - Axel Knoerig spricht mit Fachleuten über Zukunft der Gesundheitsversorgung

Die medizinische Versorgung insbesondere im ländlichen Raum stand im Mittelpunkt einer hybriden Podiumsdiskussion bei VideoArt in Bassum. Unter dem Titel „Gesundheitsversorgung zwischen Vergütung und Bezahlbarkeit – Wieviel Sicherheit können und müssen wir uns leisten?“ diskutierten Experten mit Bürgerinnen und Bürgern – 26 von ihnen vor Ort, 67 digital zugeschaltet – über Lösungen für die drängenden Herausforderungen im Gesundheitswesen.

Auf Einladung des heimischen Bundestagsabgeordneten und Diepholzer CDU-Kreisvorsitzenden Axel Knoerig tauschten sich Tino Sorge MdB, gesundheitspolitischer Sprecher der CDU/CSU-Bundestagsfraktion, Stefan Tilgner, Geschäftsführer des Verbandes der Privatärztlichen Verrechnungsstellen e.V., sowie Mark Barjenbruch, Vorstandsvorsitzender der Kassenärztlichen Vereinigung Niedersachsen, über Strategien zur Sicherung einer bezahlbaren und qualitativ hochwertigen Gesundheitsversorgung aus. Moderiert wurde die Veranstaltung von Jan Scholz vom Ärztlichen Nachrichtendienst.

 

Ein zentrales Thema der Diskussion war der zunehmende Mangel an Hausärzten, insbesondere auf dem Land. „Die Förderprogramme greifen kaum noch. Es braucht gezielte Anreize, um die Niederlassung attraktiver zu gestalten“, erklärte Axel Knoerig. Mark Barjenbruch erklärte, dass allein in Niedersachsen derzeit schon eine Vakanz von 1000 Hausärzten bestehe: „Wenn ein Arzt geht, braucht man unter anderem aufgrund des demographischen Wandels mittlerweile 1,6 Stellen für die Nachfolge, um die Versorgung aufrechtzuerhalten. Nur Geld kann derzeit überzeugen, dass man sich auf dem Land niederlässt. Das kann aber auf Dauer nicht die Lösung sein.“ 

 

Der digital aus seiner Heimat Magdeburg zugeschaltete gesundheitspolitische Sprecher der Union, Tino Sorge, kritisierte die geplante Krankenhausreform der Ampel um Minister Lauterbach: „Wir brauchen eine Reform. Wichtig ist dabei aber, dass man – anders als geschehen – alle Akteure einbezieht, eine Auswirkungsanalyse auf regionale Versorgungsstrukturen vornimmt und für eine stabile Übergangsfinanzierung sorgt. Die Planungshoheit muss außerdem wieder bei den Ländern liegen.“ 

 

Auch die Vergütungssysteme für Ärzte wurden hinterfragt: „Die derzeitigen Budgetierungen und das DRG-System setzen Fehlanreize. Die medizinische Versorgung muss sich am Bedarf der Patienten orientieren, nicht an wirtschaftlichen Faktoren“, betonte Sorge. Die veraltete Gebührenordnung für Ärzte (GOÄ) wurde ebenfalls als Reformbaustelle identifiziert. „Politik muss hier endlich für eine faire Vergütung sorgen“, fordert Stefan Tilgner.

 

Ein weiteres zentrales Thema war die Digitalisierung im Gesundheitswesen. „Die elektronische Patientenakte (ePA) darf nicht durch übermäßige Bürokratie ausgebremst werden“, mahnte Sorge. Telemedizin und KI-Anwendungen könnten einen Beitrag zur besseren Versorgung leisten, müssten aber sinnvoll eingebunden werden.

 

In der Abschlussrunde, in der die teilnehmenden Bürgerinnen und Bürger ihre Fragen an die Fachleute stellen konnte, waren sich alle einig: Das deutsche Gesundheitssystem benötigt strukturelle Reformen, um auch in Zukunft eine qualitativ hochwertige Versorgung zu gewährleisten. „Wir müssen gemeinsam – Bund, Länder und Kommunen – an einem Strang ziehen, um den Herausforderungen effektiv zu begegnen. Dass wir bei dem Thema einen Nerv getroffen haben, zeigt die Resonanz auf diese Veranstaltung“, resümierte Knoerig und dankte allen Experten und Mitwirkenden für ihre Impulse. 

 

Ein Mitschnitt der Veranstaltung ist zeitnah auf der Webseite von Axel Knoerig abrufbar: www.axel-knoerig.de